Frische Tatkraft für die Energiewende vor Ort: In Kooperation mit der gemeinnützigen Klimaschutzagentur Region Hannover haben der Landkreis Harburg und das Gymnasium Winsen (Luhe) „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ vom 10. bis 12. November 2021 in die Schule geholt. Das Projekt fördert den Austausch und vernetzt Jugendliche sowie Aktive der Lokalpolitik und örtliche Initiativen im Einsatz für Klimaschutz und Energiewende.
Klimaneutrale öffentliche Gebäude, eine autofreie Innenstadt, ein Verbot von klimaschädlichen Baustoffen, PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und vieles mehr: In drei spannenden Projekttagen haben rund 95 Schülerinnen und Schüler mit ihren Ansätzen neuen Schwung in den Klimaschutz und die Energiewende ihres Landkreises gebracht. Sie stammen aus zehnten Klassen des Gymnasiums Winsen (Luhe). Im Planspiel plenergy berieten sie sich am Mittwoch in Fachausschüssen, am Donnerstag stimmten sie ihre Beschlussvorlagen im großen Energiewende-Rat ab, und für Freitag stand die Realisierung ihrer Projektideen zu Klimaschutz und Energiewende auf dem Programm. Mitwirkende unterstützten die Jugendlichen, darunter ein Moderationsteam und ein Medienpädagoge, Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Aktive von Initiativen vor Ort.
Einen direkten Einblick ins Planspiel gab eine Dokumentationsgruppe von acht Schülerinnen und Schülern via Blog und Instagram. So lässt sich auch nach den Projekttagen noch sehen, was etwa die Fachausschüsse Strom, Gebäude, Mobilität, Konsum und Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet haben oder der Energiewende-Rat beschlossen hat. Fotos, Texte und Film-Clips stehen auf plenergy.de/winsen-luhe21 und auf www.instagram.com/plenergy_deutschland/.
Sowohl das Gymnasium Winsen als auch die Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Harburg interessierten sich für plenergy. Sehr schnell war auch Landrat Rainer Rempe dafür gewonnen, aktiv im Planspiel mitzuwirken. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, plenergy ans Gymnasium Winsen zu holen. Mir war es dabei besonders wichtig, mich mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Ideen und Wünsche zur Gestaltung der Energiewende im Landkreis Harburg auszutauschen“, so Rainer Rempe. Reichlich Gelegenheit dazu und spannende Impulse erhielt der Landrat durch seine Leitung des mehrstündigen Energiewende-Rats im großen Saal des Oberstufengebäudes. Er rief die Beschlussvorlagen der Jugendlichen aus den Fachausschüssen auf, diskutierte sie mit den Schülerinnen und Schülern und ließ anschließend abstimmen. Besonders gespannt lauschte dabei unter anderem auch Christian Ters von der Stabsstelle Klimaschutz der Kreisverwaltung. Er wird sich nun darum kümmern, die Beschlüsse des plenergy-Energiewende-Rats in die Beratungen des Landkreis-Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz und damit in die laufenden politischen Entscheidungsprozesse zur Energiewende im Landkreis einzubringen.
Für Tag drei haben örtliche Initiativen wie etwa der BUND Regionalverband Elbe-Heide, der ADFC Kreis Harburg und die Bürger-Solarkraftwerke Rosengarten ihre Teilnahme zugesagt. Sie waren gespannt, welche Projektideen die Schülerinnen und Schüler präsentieren würden und boten Beratung und Unterstützung an, die neuen Ansätze zu realisieren. So sollen langfristig neue Verbindungen der Jugendlichen zu tatkräftigen Akteurinnen und Akteuren entstehen, um die plenergy-Ideen in Winsen und im Landkreis Harburg mit Erfolg umzusetzen. Jens Peter, Schulleiter am Gymnasium Winsen (Luhe), will vor allem bestärken: „Klimaschutz ist für die nächste Generation das Zukunftsthema Nummer eins. Wo, wenn nicht in der Schule, sollte hier eine Perspektive entwickelt werden? Unsere Schülerinnen und Schüler sind längst dabei und engagieren sich vielfältig, wir müssen sie nicht überzeugen, sondern unterstützen – und genau das versuchen wir mit plenergy.“
Nachwirkungen erwünscht
„Junge Menschen haben oft eine klare Vorstellung davon, welche Weichen die ältere Generation für eine lebenswerte Zukunft stellen muss“, sagte plenergy-Projektleiterin Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur Region Hannover. „Unser Projekt unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, sich vor Ort mit eigenen Projekten oder in Initiativen einzubringen.“ So sei plenergy konzipiert, um Kontakte zu stiften und neue Netzwerke für den Klimaschutz und die Energiewende zu schaffen. Es geht dabei auch um Meinungsbildung und politische Teilhabe.
Zum Projekt
Projektträgerin ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur Region Hannover, die im Januar 2019 mit plenergy an den Start gegangen ist. Das Projekt ist von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums als „innovatives Klimaschutzprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung“ gefördert. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und die vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategie (RENN) haben plenergy als „Projekt Nachhaltigkeit 2021“ ausgezeichnet.
Auf den Fotos:
Der große Energiewende-Rat stimmt ab. Die Leitung hatte Landrat Rainer Rempe.
Beteiligt an plenergy in Winsen (von links nach rechts): Die Schülerinnen und Schüler Jonas Behrens, Paula Trigo Alves und Emma Giese, Andrea Werneke (Klimaschutzagentur Region Hannover), Stefanie Schäfer (Lehrerin am
Gymnasium Winsen), Schulleiter Jens Peter, Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath (Landkreis Harburg) Landrat Rainer Rempe, Paul Hammermeister (Schüler Gymnasium Winsen), Energiemanagementberater Christian Ters
(Landkreis Harburg) und Senab-Sophie Beckedorf (Schülerin Gymnasium Winsen)
Fotos: Klimaschutzagentur Region Hannover