Erstmals ist „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ vom 19. bis 21. Juni in der KGS Pattensen umgesetzt. Das neue Projekt der Klimaschutzagentur Region Hannover fördert den Austausch und vernetzt Jugendliche, Aktive der Lokalpolitik und örtliche Initiativen im Sinne von Klimaschutz und Energiewende.
Nun entscheiden Jugendliche über die regionale Energiewende. Im Auditorium der KGS Pattensen haben am Donnerstag, 20. Juni, rund 60 Schülerinnen und Schüler ein eigenes Parlament in „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ gebildet. Das Projekt der Klimaschutzagentur Region Hannover ist in Kooperation mit der Stadt Pattensen für drei Tage geplant – und es soll möglichst auch darüber hinaus laufen. „Durch plenergy sollen frische Ideen für die Energiewende vor Ort sowie neue Kontakte und neue Netzwerke entstehen“, fasste Projektleiterin Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur zusammen. Die Stadt Pattensen hat mit der Ernst-Reuter-Schule als erste Kommune plenergy zu sich geholt, weitere Planspiele in der Region Hannover und darüber hinaus sollen folgen.
Drei Tage Planspiel zielen auf Folgen ab
Den Beginn haben an Tag eins die Fachausschüsse gemacht, begleitet von einem Moderationsteam und Fachleuten. Schülerinnen und Schüler konnten darin eigenes Wissen in Themen wie Mobilität, Strom, Wärme und Konsum aufbauen. Das Energiewende-Parlament stimmte am zweiten Tag über die Ideen aus den Fachausschüssen in Form von Beschlussvorlagen ab. Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann leitete das Parlament und suchte auch in einer Sitzungsunterbrechung den Dialog mit Schülerinnen und Schülern über das aktuelle Thema Klimaschutz. „Ich weiß, wie wichtig den Kindern und Jugendlichen in Pattensen das Thema Klimaschutz und Energiewende ist. Das zeigt das vielfältige Engagement der Schülerinnen und Schüler wie zum Beispiel bei den Themen Schulwald und Global Goals“, sagte Ramona Schumann. Daher habe sie keinen Moment gezögert, als Pattensens Klimaschutzmanagerin Dagmar Moldehn ihr die Teilnahme am Projekt vorgeschlagen hat.
Für Tag drei stand zum Abschluss des Planspiels eine Art Speed-Dating für die Jugendlichen mit örtlichen Initiativen und engagierten Menschen auf dem Programm. Dadurch können langfristig neue Verbindungen zu tatkräftigen Gruppen entstehen, um Beschlossenes und Nichtbeschlossenes aus dem Parlament in Pattensen umzusetzen. Eine Doku-Gruppe von acht Schülerinnen und Schülern stellte im Planspiel die Öffentlichkeit her: Mit Unterstützung von zwei Medienpädagogen bloggten die Jugendlichen mit Text, Fotos und Filmclips aus dem Planspiel. Der Pattensen-Blog steht im Internet auf www.plenergy.de.
„Wir freuen uns, dass die Stadt Pattensen und die Ernst-Reuter-Schule das Projekt zu sich geholt haben und die Jugendlichen motivieren, sich vor Ort aktiv einzubringen“, so Andrea Werneke. Auch Vertretende aus dem Stadtrat, aus dem Jugendparlament und Aktive aus lokalen Initiativen hatten schnell für das Planspiel zugesagt und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen. Bei plenergy geht es um Meinungsbildung, politische Teilhabe, Netzwerke, Klimaschutz und die Energiewende.
Zum Projekt
Die Klimaschutzagentur Region Hannover entwickelt „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“, um Generationen für die Gestaltung der lokalen Energiewende zusammenzubringen. „Wir sehen derzeit, wie die Bewegung Fridays for Future Veränderungen einfordert“, sagt Andrea Werneke. Über einen Projektbeirat läuft ein regelmäßiger Austausch mit Organisatorinnen und Organisatoren der jungen Bewegung in Hannover. Außerdem arbeiten im Beirat Personen aus der Hochschulforschung, der Pädagogik und der Wissenschaft sowie der Energieversorgung.
Das Projekt ist von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums als „innovatives Klimaschutzprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung“ bis Ende 2021 gefördert. Insgesamt sind 34 Planspiele in drei Regionen bundesweit geplant, davon 15 in Norddeutschland. Nach der Umsetzung in Pattensen können sich zwei weitere Kommunen aus der Region für Planspiele im Herbst dieses Jahres bewerben.