Nach und nach finden sich alle Schüler*innen ein und setzten sich an ihren zugewiesen Platz, bzw. in ihre jeweiligen Gruppen. Die Ratssitzung ist in vier Sektionen oder Fachausschüsse aufgeteilt. Diese haben jeweils drei Tischreihen und an den Gängen sind Mikrofone aufgestellt. Der Bürgermeister ist selbstverständlich auch da. Sein Platz ist hinter einem Tisch, der den Gruppen in einiger Entfernung zugewandt ist. Um 9:50 Uhr kehrt Ruhe ein und die Schüler*innen werden mit einer kurzen Rede begrüßt. Kurz wird noch einmal der Ablauf besprochen und einige Regeln zum diskutieren erläutert. Nach einem Testlauf mit einem Antrag bezüglich der Verlängerung oder Verkürzung der Zeugnisferien, eröffnet der Bürgermeister, mit einer kleinen Glocke auf seinem Tisch, die Sitzung.
Der erste Antrag des Tages kommt von der Gruppe Mobilität: Optimierung von Busverbindungen. Eine Frage zu stellen getraut sich noch niemand und so wird abgestimmt. Es gibt fast eine einstimmig Mehrheit.
Bei dem zweiten Antrag von der Gruppe Gebäuden: Regenwasser Wiederverwendung, zum Beispiel in Schulen oder für den privaten Verbrauch, sind die Teilnehmer*innen noch alle leise und auch wieder stimmt die Mehrheit zu. Ab dem dritten Antrag wird es spannender und der erste Schüler meldete sich für eine Frage: ob eine Infoveranstaltung für Ernährung und Klima denn wirklich so sinnvoll sei, da sich nach ihm, die meisten Leute schon bewusst sind, was die Klimasituation anbelangt. In der Abstimmung kommt es danach zu einer Wendung: Für den Antrag stimmten überwiegend die Personen aus der vorstellenden Gruppe. Der Rest hebt seine gelbe Karte bei den Gegenstimmen und so ist es der erste Antrag der abgelehnt wird. Die letzte Gruppe in der ersten Runde ist Strom. Ihr Antrag wird knapp angenommen.
Mobilität stellt wieder einen Antrag, der vor allem die Schüler*innen aus der Stadt betrifft. Die Radwege in zwei großen Straßen sollen ausgebaut und gebaut werden. Die Idee wird fast einstimmig angenommen.
Der Antrag Photovoltaikanlagen ermäßigt u.a. an Pflegeheime zu verkaufen, ruft viele Fragen auf. Auf die Frage, um wieviel es ermäßigt werden sollte, bekommt der Fragende keine Antwort. Trotz einer großen Enthaltung und wird auch dieser Antrag angenommen.
Die nächsten zwei Anträge rufen viele Fragen, Anmerkungen und einen Änderungsvorschlag auf. Auf den Antrag, dass jedes Fitnesstudios Geräte besitzen sollte, durch deren Verwendung Strom produziert wird, folgt eine hitzige Diskussion. Bei der Abstimmung wird unverhofft der Änderungsantrag doch noch mit der Mehrheit angenommen.
Dann läutet es zur Pause, in der Getränke und gratis Brötchen mit Käse und Salami angeboten werden. Eine kleine Umfrage vom Doku-Team ergibt, dass sich dieser Rat für die meisten hier gelohnt hat. Man würde viel interessantes lernen und Spaß haben. Trotzdem ist ein Schüler davon überzeugt, dass diese Ideen nicht umgesetzt werden. Die Mehrheit ist aber guter Hoffnung.
Pünktlich um 11:30 Uhr geht es weiter. Die nächsten zwei Anträge werden schnell vorgetragen und ohne Kommentar so gut wie einstimmig angenommen.
Bei Mülltrennung in der Stadt kommt es zu einer Gegenstimme durch einen Schüler, der bei den vorherigen und den darauffolgenden Anträgen fast immer eine Frage stellt oder kurz etwas anmerkt und sich somit auf dem Energiewende-Rat unbeliebt macht.
Der nächste Antrag wird wieder interessant: einen Schalter um die Stromzufuhr in der Schule zu kappen. Nach endlosen Fragen, welche zum Teil nur den Inhalt des Antrages wiederholen und zu Verwirrung führen, muss sich die Gruppe eine Minute lang besprechen, um dann selbst einen Änderungsvorschlag auf den Markt zu bringen. Mit Erfolg. Die Idee wird angenommen.
Auch der dritte Antrag von Mobilität wird annähernd einstimmig angenommen, da er sich auf Busverbindungen bezieht.
Weitere intensive Diskussionen folgen und der Energiewende-Rat schließt mit der Präsentation der Doku-Gruppe.