Ideen zur Energiewende auf dem Prüfstand – Niedersachsen23 plenergy-blog
 

Ideen zur Energiewende auf dem Prüfstand

Am Donnerstag Nachmittag treffen sich alle Fachausschüsse zu einem gemeinsamen „Energiewende Rat“, der formell genauso abläuft wie eine Debatte im Bezirksrat oder Landtag. Auch eine Politikerin aus dem niedersächsischen Landtag, Marie Kollenrott, ist anwesend und moderiert die Abstimmung.

Im Laufe der gesamten Sitzung stellt jeder Fachausschuss jeweils 4 Anträge vor, die am vorhergehenden Tag erarbeitet wurden. Diese Vorschläge werden dann diskutiert, abgestimmt und je nach den Ergebnis entweder angenommen oder abgelehnt.

Der Fachausschuss „Mobilität“ startet in jeder Runde mit dem Vorstellen seiner Vorschläge. Dabei fokussieren sie sich besonders auf den Ausbau von Fahrrad- und Fußwegen und die Erleichterung des Verkehrs für Fahrradfahrer. Ihre Ideen wurden stark diskutiert. Viele fragten sich, ob die Technik überhaupt weit genug ist, um bspw. die Ampelschaltung speziell auf Fahrradfahrer anzupassen. Insgesamt stießen die Anträge jedoch auf positive Rückmeldung, drei von ihnen wurden angenommen, nur einer wurde durch die Abstimmung abgelehnt.

Als Zweites war die Gruppe, die sich mit dem Thema „Konsum“ beschäftigte, an der Reihe. Besonders ihr erster Vorschlag, ein neues Schulfach zur „Nachhaltigkeit“ einzuführen, wurde stark hinterfragt und diskutiert. Andere Ausschüsse teilten ihre Gedanken zu dem Antrag und es wurde sogar ein Änderungsvorschlag geäußert, das Fach solle nur halbjährig, als Ersatz für das Fach Erdkunde unterrichtet werden. Dieser Änderungsantrag wurde dann durch die Abstimmung angenommen. Marie Kollenrott war auch hier sehr beeindruckt von der Diskussionsfähigkeit der Schüler*innen.

Der Fachausschuss „Strom“ stellte als nächstes seine Anträge vor. Ihnen war es besonders wichtig, die Bevölkerung in Planungen miteinzubeziehen, womit die Mehrheit der Fachausschüsse einverstanden war. Außerdem war es ihnen wichtig, in verschiedenen Bereichen mehr Personal einzustellen, was auf die Frage stieß, woher dieses zu Zeiten des Personalmangels kommen sollte. Am Ende waren sich alle einig, dass nicht nur neue Arbeitskräfte hermüssen, sondern auch die Digitalisierung angetrieben werden muss. Somit wurden alle vier Vorschläge des Fachausschusses angenommen.

Zuletzt wurden noch die Ideen des Teams mit dem Thema „Gebäude“ vorgestellt. Sie konzentrierten sich hierbei besonders auf den Bau von Photovoltaikanlagen und neuen, klimafreundlichen Baumaterialien und Wärmesystemen in Privatgebäuden. Es gab nach ihren Anträgen zwar auch viele Diskussionen und Fragen, sie schafften es aber die Mehrheit zu überzeugen, sodass ihre Vorschläge einstimmig angenommen wurden. Bei einer der Abstimmungen gab es sogar keine einzige Gegenstimme, was sehr überraschend war.

Insgesamt waren die Teilnehmer*innen der Konferenz sehr diskutierfreudig und redegewandt. Auch Marie Kollenrott lobte den Respekt und die guten Argumente der Schüler*innen und scherzte, dass sie einfach alle Anwesenden „einpacken und mit in den Parteitag nehmen“ wollte. Es war eine spannende Erfahrung für die Mitwirkenden, so eine professionelle Abstimmung zu erleben.